Velotour Sommer 2020
1.Tag: Hamburg Altona - Lüneburg ca. 55km
Mit
dem Nachtzug fahren wir von der Schweiz nach Hamburg Altona. Die Veloplätze für
den Nachtzug haben wir schon im Januar gebucht! In Altona decken wir uns
erstmals mit Gebäck, Getränken und natürlich mit Smoothies ein. Danach lassen
wir uns von Google Maps aus der Stadt leiten - was mehr oder weniger gelingt.
Wir unterqueren die Elbe durch den alten St.
Pauli Elbtunnel, was uns sehr gefällt. Weiter geht es durch den Hafen.
später über eine eindrückliche alte Brücke nach Willhelmsburg, wo wir im
schönen Inselpark eine erste Pause machen.
Nach
dem Park verirren wir und kurz. Bald aber sind wir am Ufer der Elbe und die Orientierung
wird einfacher. Wir folgen der Elbe bis Stöckte. Dort wechseln wir auf den
weniger bekannten Ilmenau Radweg.
Er ist sehr gut beschildert, hier kaum befahren und landschaftlich ganz hübsch
dem Fluss entlang. In Lüneburg fahren wir zum Campingplatz Rote Schleuse. Wir
stellen unsere Zelte unter Föhren auf und haben viel Platz für uns. Der
Badeteich gefällt den Mädchen – er ist aber recht klein.
2. Tag: Lüneburg – Suderburg ca. 60km
Gut
ausgeschlafen packen wir unsere Zelte zusammen und machen uns auf den Weg.
Weiter folgen wir dem Ilmenau Radweg. Er führt durch die Lüneburger Heide, die
uns ganz gut gefällt. Ab Bad Bevensen folgt der Radweg dem Elbe Seiten Kanal was
weniger schön ist. Heute ist es wärmer und gegen Mittag gar heiss. Wir machen vor
Uelzen beim Oldenstädtersee Pause. Die Mädchen nehmen gar ein Bad. Nach der
langen Pause durchqueren wir Uelzen und verlassen den Ilmenauradweg. Wir fahren
über Landstrassen – aber stets mit separatem Fahrradstreifen nach Suderburg, wo
wir uns im EDKA mit Nahrung eindecken. Weiter geht es nun auch über Waldwege
zum Campingplatz Hardausee. Der Camping liegt nicht unmittelbar am See. Wir geniessen die grosse
Zeltwiese mit Bänkchen. Leider stehen noch einige Wohnmobile und Autos auf der
Wiese und die Sanitäranlagen stinken – sonst wäre es hier ganz angenehm. Wir essen
noch gemütlich bis es dann um acht leicht zu regnen beginnt.
3.
Tag Suderburg – Schwachhausen ca. 50km
Der
Regen hat schon in der Nacht aufgehört, aber die Zelte sind noch nass beim Einpacken.
Wir wollen weiter südwärts und verlassen uns zu Beginn Mal auf Google Maps
(Fahrrad). Leider ist dieser Dienst ausserhalb der Ballungsräume für Fahrräder
nicht sehr zuverlässig. So landen wir ein paar Mal auf Forstwegen die immer
kleiner werden und zum Schluss nur noch einem Wildwechsel ähneln. Die Wege sind
kaum erkennbar. So weichen wir immer wieder – eher ungern – auf die grossen
Strassen aus, die hier aber stets eine separate Fahrradspur haben. In Eschede kaufen
wir ein und machen im leichten Nieselregen Mittagsrast. Weiter geht es via
Lachendorf – hier kaufen wir unser Nachtessen inklusive Einweggrill ein – nach Schwachhausen
zum schönsten Campingplatz dieser Tour. Wir geniessen
die Ruhe am Fluss, den tollen Pin Pong Tisch und nach einem kräftigen
Regenguss, grillen wir, was uns allen sehr gut schmeckt.
4.
Tag: Schwachhausen – Bettmar ca: 45km
Nachdem wir unsere Zelte verpackt haben, verlassen wir wehmütig den
schönen Campingplatz. Unser nächstes Ziel ist der Campingplatz am Waldsee bei
Bettmar. Wir halten uns wieder mehr oder weniger an Google Maps und an die grün
weissen Velowegweiser. Das Wetter ist nun schön – die Landschaft eher
langweilig – aber nach wie vor sind wir meist für uns unterwegs. Es hat kaum
andere Radler und auf den Zeltwiesen hat es immer viel Platz. Wir fahren via Uetze
(Mittagsrast) und Peine (Einkauf Nachtessen im Rewe) nach Bettmar. Der Campingplatz
wirkt mit seinen Gittern sehr verschlossen. Die Zeltwiese
ist sehr gross, der kleine See schön zum Baden und der Besitzer aussergewöhnlich
nett.
5. Tag: Bettmar – Rhüden ca. 55km
Auch heute haben wir wieder geschaut, wo ungefähr unser nächster Campingplatz
sein könnte (Distanz, Höhenmeter, Google Bewerungen, etc..) Wir fahren nach
Rhüden. Irgendwie suchen wir unser Weg wieder mit Hilfe der Veloschilder und Google.
Was mit der Zeit etwas mühsam ist, da Google entweder den grössten Strassen folgt
oder uns ins Nichts führt. Uns fehlt auch definitiv eine Papierkarte. Uns fehlt
teilweise der Überblick bei den kleineren Dörfern, die auf den Wegweisern angegeben
sind. Jedenfalls fahren wir heute bei schönem Wetter zuerst via Hoheneggelsen
nach Holle. Es ist unterdessen nicht mehr so flach wie zu Beginn der Velotour
und wir keuchen oder stossen immer wieder kleine Hügel hoch. In Holle kaufen
wir unser Mittagessen ein und machen bei einer schönen alten Kirche
Mittagsrast.
Weiter geht es Fahrradwege suchend nach Rhüden. Schön ist aber, dass wir
so gut wie nie auf der Strasse fahren müssen. In Rhüde kaufen wir im Rewe unser
Nachtessen ein und fahren dann – nun leider ohne Fahrradstreifen die viel und
schnell befahrene Strasse hoch um Campingplatz Heberbaude. Der Besitzer ist nett, die Mitcamper
mit Kampfhunden oder Gartenzwergen eher gewöhnungsbedürftig.
6. Tag: Rhüden – Northeim ca. 55km
Wir sind nicht unglücklich den Camping zu verlassen. Die Sonne lacht und
es ist ideales Velowetter. Wir mögen nicht auf der Autostrasse fahren, so verlassen
wir uns auf Googlemaps, dass uns heute total in die Irre führt. Irgendwo im
Wald – auf zerfahrenen Forstwegen - treffen wir dann einen netten Herrn, der
uns den Weg zurück in die Zivilisation beschreibt. Nach mehr als einer Stunde
erreichen wir dann Lamspringe, dass nur 7.2 km vom Camping entfernt liegt und eigentlich
gar nicht auf unserem Weg ist. Immerhin wissen wir nun von dem netten Herrn,
dass von Lamspringe ein Fahrradweg mit Skulpturen https://radweg-zur-kunst.de/ auf einem alten Bahntrasse nach Bad
Gadersheim führt. Wir geniessen diesen gut beschilderten und flachen Weg sehr.
In Bad Gadersheim kaufen wir ein und machen auf einem verlassenen Spielplatz
Rast. Der Weg durch den Morast hat viel Kraft gekostet.
Leider merken wir in Bad Gadersheim nicht, dass wir gleich zu Beginn dem
Leine Radweg folgen sollten. So versuchen wir uns wieder mit Google durchzuschlagen
– aber nun fehlen die separaten Fahrradwege an den Landstrassen und wir
verlieren etwas die Nerven bzw. kehren um und suchen selber Wege. Zum Glück
stossen wir auf den Leine Radweg, der uns dann gut beschildert nach
Northeim führt. Es ist heiss und wir sind froh, nachdem wir den letzten Hügel
hinauf zum Camping am Sultmer Berg erreicht haben. Eine Delegation fährt
noch nach Northeim zum Rewe, um Getränke und Süssigkeiten zu kaufen. Das Nachtessen
nehmen wir in der deutschen Pizzeria Testas Bistro ein.
7. Tag Northeim – Camping Spiegelburg ca. 60km
Heute ist Sonntag und heute gibt es keine EDEKA oder Rewes bzw. keine
Smoothies. Wie auch immer, wir fahren dem Leine Radweg entlang nach Göttingen.
Gegen Mittag treffen wir dort ein und kaufen gleich eine Bäckerei leer, bevor
wir in den Cheltenham Park essen gehen. Göttingen gefällt.
Nun folgen wir wieder dem Leine Radweg. Irgendwann biegen wir rechts ab
und verlassen uns – wir sollten es unterdessen besser wissen auf Google Maps.
Diesmal geht es «hübsch» rauf und runter über unbefestigte Wege aber eigentlich
relativ direkt. Trotzdem ist das Ganze sehr kräftezerrend und irgendwann sind
wir wieder auf nette Spaziergänger angewiesen, die uns den Weg zeigen. Irgendwann
haben wir die Hügelkette überwunden und geniessen eine tolle Abfahrt hinunter
zur Werra. Hier nehmen wir den Werra Radweg der uns zum schönen und netten Campingplatz
Spiegelburg bringt. Nachdem wir unsere Zelte aufgestellt haben,
nehmen wir ein kühles Bad in der Werra. Das Nachtessen nehmen wir in Gasthaus
Spiegelburg ein – die Burger sind besser als die Pfannkuchen.
8. Tag Spiegelbrug – Guxhagen ca. 60km
Vom Camping fahren wir dem gut
ausgeschilderten Veloweg hinunter nach Hannoversche Münde. Hier vereinigen wich
Werra und Fulda zur Weser. «Wo Werra sich und Fulda küssen, sie ihren Namen büßen
müssen.» Wir folgen der Fulda hinauf. Wir geniessen die gute Beschilderung und
der hervorragend ausgebaute Radweg. Super Belag, keine Autos, kaum befahren. So
nehmen wir den mäandrierenden Verlauf gerne in Kauf. An einem hübsch
eingerichteten Rastplatz machen wir Pause, bevor wir nach Kassel reinfahren.
Hier suchen wir den nächsten Rewe auf (Google). Wir finden der Rewe in der
Innenstadt rasch. Er liegt mitten in einer offenen Drogenszene, die uns nach einer
Woche Landidylle schon etwas verstört. Der Rewe hat aber eine eigene Sushi
Produktion, bei der wir uns satt eindecken. Schnell verlassen wir die Innenstadt
und fahren hinunter zum Stastspark Karlsaue. Der Kontrast könnte nicht grösser
sein. Tolles Schloss, gediegene Parkanlage mit einladenden Sitzgelegenheiten. Wir
machen Pause, essen Sushi und bestaunen Schloss und Park.
Weiter der Fulda folgenden geht es nun nach Guxhagen. Der Rewe oder wars
ein Edka liegt oben auf dem Hügel und gibt uns fast den Rest. Von Guxhagen ist
es nicht mehr weit zum Campingplatz Fuldaschleife. Wir
werden eher etwas unfreundlich empfangen. Die Zeltwiese ist aber sehr gross –
nur die Sanitäranlagen sind weit weg und etwas alt.
9. Tag Guxhagen – Rotenburg ca. 45km
Wir folgen weiter dem toll ausgebauten Fuldaradweg https://www.fuldaradweg.de/, der trotz Coronakrise Ende Juli nicht
überlaufen ist – vor allem auf den Campings begegnen wir im Gegensatz zum Donauradweg
kaum anderen Radwanderern.
Zwischen Malsfeld und Morschen nehmen wir die Fahrradseilbahn, so müssen
wir nicht auf die viel befahrene Strasse. Die Fahrradseilbahn ist ganz lustig
aber nicht sehr effizient. Braucht man zu fünft für die gut 50 Meter doch fast
20 Minuten bis alle übergesetzt haben. Wie kommen relativ früh in Rotenbrug an.
Wir werden freundlich auf dem Camping empfangen und stellen unsere Zelte
gleich ans Ufer der Fulda. Am Abend gehen wir ins hübsche Städtchen essen.
10. Tag Rotenburg – Schlitz ca. 60km
Nachdem wir alles zusammengepackt haben, fahren wir weiter dem Fuldaradweg
entlang. In Bad Hersfeld kaufen wir ein und machen Rast bei der Stiftsruine mit
schönem Park. Danach folgen wir weiter der Fulda die immer schmaler wird nach
Schlitz. Hier warten wir fast zwei Stunden auf den Campingwart, der uns dann endlich die Schlüssel für
Dusche und WC gibt. Auch werden wir von ihm platziert, was uns weniger gefällt,
da alle Camper trotz grossem Platz auf einem Haufen nächtigen – und wir mit unseren
kleinen Zelten vor den Wohnmobilen ist nicht so schön.
11. Tag Schlitz – Fulda ca. 20km
Heute machen wir – anstatt einfach zurück zum Fuldaradweg zu fahren –
nochmals unseren Google Fehler. Zuerst führt uns Google auf hübschen
Nebensträsschen zu einer grossen Strasse ohne Fahrradstreifen. So das wir uns
auf eigene Faust orientieren und so einen recht hohen Hügel auf Forststrassen
erklimmen und uns auf unbefestigten ja teils sogar Wiesenwegen wieder zur nächsten
Ortschaft Üllerhausen durchschlagen. Von hier aus bleiben wir wieder brav auf
dem Fuldaradweg bis nach Fulda. Hier schliessen wir unsere Tour ab und nehmen
den Regionalzug nach Frankfurt, wo wir noch zwei schöne Tage in der Stadt
verbringen.